Ich bin gesund und fit nach 7 Jahren vegane Ernährung! Das war aber nicht immer so. Ich erzähle hier, wie ich es geschafft habe, wieder fit und gesund zu werden.
Im Sommer 2014 bin ich relativ viel gewandert, hatte dabei aber immer Schmerzen im großen Zeh des rechten Fußes. Ein Röntgenbild beim Orthopäden zeigte eine beginnende Arthrose und ich bekam Einlagen und Schmerzmittel verschrieben. Ich war damals 38 Jahre alt! Sollte so meine Zukunft aussehen, mit noch mehr Medikamenten und Einlagen in den Schuhen?
Arthrose
Ich recherchierte im Internet und fand heraus, dass die Arachidonsäure in tierischen Produkten, hier vor allem Schweinefleisch, Entzündungen im Körper fördern und auslösen kann. Also kaufte ich mir ein veganes Kochbuch und probierte die ganze Sache für ein paar Wochen aus. Nach einiger Zeit waren die Schmerzen verschwunden und ich konnte die Schuhe wieder ohne Einlagen tragen – auch die Schmerzmittel brauchte ich nicht mehr!
Heuschnupfen & Reflux
Im Frühjahr 2015 hatte ich kaum Heuschnupfen, ich nahm nur noch meine Allergietabletten. Nasenspray und Cortisonspritze gehören der Vergangenheit an. Auch mein Reflux ist weg und ich konnte das Pantozol gegen Sodbrennen wieder in die Apotheke bringen.
Übergewicht
2017 war ich zwar schon wesentlich gesünder geworden und kaum noch erkältet, aber ich hatte immer noch starkes Übergewicht und kratzte an der Marke für Adipositas Grad II mit einem BMI von 34,5 und einem Gewicht von knapp 96 Kilogramm! Eine Freundin bei Twitter empfahl mir das Buch Fettlogik überwinden von Dr. Nadja Hermann. Ich kaufte mir das Taschenbuch, verschlang es in einem Rutsch und fing sofort an mit dem Kalorien zählen und Essen abwiegen, denn nur so kann man zuverlässig abnehmen, alles andere ist Selbstbetrug. Man muss einfach weniger Kalorien zu sich nehmen als man verbraucht.
Nach anderthalb Jahren hatte ich 20 Kilogramm abgenommen und habe die Abnahme viele Jahre erfolgreich gehalten. Momentan habe ich 5 Kilo wieder zugenommen, wie fast Alle inmitten der Corona-Pandemie. Auch ich bin nur ein Mensch!
Da ich aber seit Januar 2019 kein Auto mehr habe und überall mit dem Rad hinfahre und Fitness auf einem Minitrampolin mache, ist mein Körperfettanteil bei knapp 25 Prozent: Ich habe also inzwischen viele Muskeln anstelle von Fett. Trotzdem zähle ich jetzt wieder Kalorien und möchte gerne noch etwa 10 Kilo abnehmen, dann bin ich zufrieden. Mal sehen, wie weit ich komme.
Schilddrüsenunterfunktion
Im Dezember 2017 zog ich mir eine Verletzung in der Magendarmgegend zu und konnte deswegen ein Jahr lang kein Getreide essen, da dies die Heilung unmöglich gemacht hätte. Da ich keine große Operation wollte, war ich eine sehr brave Patientin und stellte meine Ernährung komplett auf glutenfrei um. Ich achtete penibel darauf, täglich mindestens 35 Gramm Ballaststoffe zu mir zu nehmen und trank jeden Morgen einen Esslöffel in Wasser aufgelöste Flohsamenschalen. Zum Frühstück gab es Müsli mit Obst der jeweiligen Saison, mittags große Mengen Gemüse mit Hülsenfrüchten, Reis und Kartoffeln und abends meistens einen großen Salat mit irgendetwas Eiweißreichem. Meine Diät konnte ich so sehr gut durchhalten.

Vegan und glutenfrei zum Ziel
Ein Jahr später war die Verletzung ausgeheilt. Wie schon gesagt, wog ich zu dem Zeitpunkt bereits 20 Kilogramm weniger. Ich war glücklich und ging zu meinem Hausarzt, in der Hoffnung, dass ich wegen der Abnahme vielleicht meine Schilddrüsentabletten reduzieren konnte, von 75 Mikrogramm auf vielleicht die Hälfte? Aber leider sagte mein Hausarzt, dass ich diese Dosis bitte weiter beibehalten sollte.
Zu der Zeit hatte ich mit meinem Blog gerade eine sehr stressige Phase und ich war innerlich immer sehr angespannt und unruhig. Vor dem Schlafengehen schluckte ich extra noch Baldrian, da ich anders gar nicht mehr zur Ruhe kam. Im März 2018 war ich für ein Wochenende auf einer Konferenz in Berlin und vergaß die Schilddrüsentabletten zu Hause. Leider erkrankte ich schwer an der echten Grippe und musste noch eine Woche in Berlin bei meinen Eltern bleiben, da ich nicht in der Lage war, Auto zu fahren!
Als ich eine Woche später wieder zu Hause war und die Tabletten wieder einnahm, merkte ich, dass ich sofort wieder so unruhig war, obwohl ich noch zur weiteren Genesung nur auf der Couch lag. Ich rief meinen Vater an, der Arzt ist und bat ihn um Rat – ich hatte keine Lust auf Diskussionen mit meinem Hausarzt. Er riet mir, doch einfach erstmal nur die Hälfte zu nehmen und mit einem Tablettenteiler die Tabletten zu teilen. Dies tat ich und es ging mir besser. Im August war ich wieder sehr urlaubsreif. Ich kam aber nicht auf die Idee, dass das auch wieder an den Schilddrüsentabletten liegen könnte.
Nach einem Wochenende bei meiner Tante hatte ich auf dem Rückweg eine kleine Autopanne mitten in Bremen auf der Autobahn bei fast 40 Grad – Stress pur! Prompt hatte ich drei Tage später eine sehr heftige Herpesinfektion in Kombination mit einer bakteriellen Superinfektion. Nun musste ich zwei Wochen lang hoch dosiert ein Antibiotikum nehmen und Aciclovir, ein Antivirenmittel. Während dieser Zeit vergaß ich wieder, die Schilddrüsentabletten zu nehmen. Ich lag zwar auf der Couch, aber die innere Unruhe war weg, ich konnte wieder gut schlafen.

Kein L-Thyroxin mehr!
Ich machte die Probe aufs Exempel und ließ nun die Schilddrüsentabletten erstmal ganz weg. Sicherheitshalber ging ich zu meinem Hausarzt und erzählte ihm die ganze Geschichte. Er war nicht weiter erstaunt und sagte nur, dass ich sechs Wochen die Tabletten weglassen und wir dann einen Test machen sollten. Auch nach diesen sechs Wochen war mein Schildrüsenwert in Ordnung. Er verschrieb mir zur Sicherheit 25 Mikrogramm-Tabletten, vorher hatte ich 75 Mikrogramm genommen. Ich nahm diese allerdings nur eine kurze Weile, da ich der Meinung war, dass ich sie nicht brauche. Auch kürzlich beim Check-up im Frühjahr 2019 war der Wert in Ordnung. Ich habe ihm aber nicht gesagt, dass ich die Tabletten gar nicht mehr genommen hatte. Er machte auf meinen Wunsch hin auch einen Ultraschall der Schilddrüse und konnte nichts feststellen – sie sah so aus wie sie aussehen sollte.
Seit März 2020 getreidefrei
Im März hatte ich wieder viel Stress und dazu kam noch die Unsicherheit mit der Corona-Pandemie – mein Körper reagierte mit einem Ausschlag am ganzen Körper. Meine Hautärztin verschrieb mir nur eine Cortisonsalbe, die ich mir zwar aus der Apotheke holte, aber nicht anwendete. Stattdessen verzichtete ich auf Getreide und Zucker – sofort bekam ich keine neuen Stellen mehr und die vorhandenen begannen, abzuheilen. Seitdem lebe ich komplett getreidefrei und es geht mir super.
Gründung des Blogs
Ach ja, im September 2015 gründete ich den Blog, den ich sehr journalistisch betreibe, da ich viele Jahre bei der Presse gearbeitet habe. Ich kann kein Blut sehen, aber als Tochter aus einer Arztfamilie kann ich trotzdem nicht aus meiner Haut und interessiere mich leidenschaftlich für gesunde Ernährung, lese sehr viele Fachbücher zum Thema Diabetes, Krebs und viele andere Zivilisationskrankheiten und über die Vorteile einer gesunden Ernährung.
Ich recherchiere aktuelle Studien, die ich nötigenfalls übersetze und für den Blog aufarbeite. Vor Corona besuchte ich Veranstaltungen wie die VegMed in Berlin, eine internationale Konferenz zum Thema Medizin und vegetarisch-vegane Ernährung und ich schrieb im Blog über die Vorträge von internationalen Fachreferenten aus aller Welt, was ich auch wieder tun werde, denn die nächste Konferenz findet im Frühjahr 2021 online statt wegen Corona.
Gesund und fit nach 7 Jahren vegane Ernährung
Meine Lieblingsrezepte, die in der Zukunft vegan und glutenfrei sein werden, stelle ich auch in meinen Blog. Im Januar 2021 ist mein erstes Kochbuch Kochen und Backen mit Buchweizen erschienen und im November Kochen und Backen mit Hafer.