Frauen, die täglich eine große Menge an Obst und Gemüse essen, können ein geringeres Risiko für Brustkrebs haben, insbesondere für aggressive Tumore. Dies zeigt eine Studie von 2018, die von Forschern der Harvard T.H. Chan School of Public Health geleitet wurde. Sie fanden heraus, dass insbesondere der Konsum von Kreuzblütlern wie Brokkoli sowie Gelb- und Orangengemüse einen besonders signifikanten Zusammenhang mit einem geringeren Brustkrebsrisiko darstellen.

„Obwohl frühere Studien eine Assoziation nahelegten, waren sie nicht aussagekräftig genug, insbesondere für spezifisches Obst und Gemüse und aggressive Subtypen von Brustkrebs“, sagte die Erstautorin Maryam Farvid, Forscherin im Department of Nutrition. „Diese Forschung liefert nun ein vollständiges Bild davon, welche große Rolle der Konsum hoher Mengen an Obst und Gemüse für die Brustkrebsvorsorge spielt.“ Die Studie wurde am 6. Juli 2018 im International Journal of Cancer online veröffentlicht.
Die Forscher analysierten alle vier Jahre Ernährungsfragebögen, die von den Teilnehmern der Nurses‘ Health Study (88.301 Frauen, ab 1980) und der Nurses‘ Health Study II (93.844 Frauen, ab 1991) eingereicht wurden. Daten zu anderen potenziellen Brustkrebsrisikofaktoren wie Alter, Gewicht, Rauchen und familiäre Veranlagung für Krebs wurden aus zweijährlichen Fragebögen entnommen.
Sie fanden heraus, dass Frauen, die jeden Tag mehr als 5,5 Portionen Obst und Gemüse aßen, ein 11 Prozent geringeres Brustkrebsrisiko hatten als diejenigen, die 2,5 oder weniger Portionen aßen. Eine Portion ist definiert als das im amerikanischen übliche Maß in Tassenform: Eine Tasse rohes Blattgemüse, eine halbe Tasse rohes oder gekochtes Gemüse oder eine halbe Tasse gehacktes oder gekochtes Obst.
Um herauszufinden, ob sich die Vorteile des Obst- und Gemüsekonsums zwischen den verschiedenen Arten von Brustkrebs unterscheiden, führten die Forscher eine Analyse nach Tumorhormonrezeptorstatus und molekularem Subtyp durch. Sie fanden heraus, dass ein höherer Konsum von Obst und Gemüse besonders mit einem geringeren Risiko für aggressivere Tumore verbunden war.
Frühere Arbeiten dieser Forschungsgruppe verknüpften ein reduziertes Brustkrebsrisiko mit einer höheren Ballaststoffaufnahme, aber die Vorteile von Obst und Gemüse, die in dieser Studie gefunden wurden, scheinen unabhängig von ihrem Ballaststoffgehalt zu sein, so die Forscher. Dies deutet darauf hin, dass Bestandteile dieser Lebensmittel, wie Antioxidantien und andere Mikronährstoffe, auch für die Verringerung des Brustkrebsrisikos wichtig sein können.
„Während eine Ernährung mit viel Obst und Gemüse mit vielen anderen gesundheitlichen Vorteilen verbunden ist, können unsere Ergebnisse weitere Impulse für Frauen geben, ihre Aufnahme von Obst und Gemüse zu erhöhen“, sagte die Senior-Autorin Heather Eliassen, Associate Professorin an der Harvard Medical School und der Harvard Chan School und Associate Epidemiologin am Brigham and Women’s Hospital.
Andere Autoren von Harvard Chan waren Bernard Rosner, Rulla Tamimi und Walter Willett. Willett empfiehlt eine vegane Ernährung, wenn man ein langes und gesundes Leben haben möchte.
Mehr Informationen