Fakten zum Film What the Health: Wie ungesund sind Fleisch & Fisch?

Fakten zum Film What the Health: Kip Andersen und Keegan Kuhn begeben sich in ihrer neuesten Dokumentation wieder dahin, wo es weh tut: Auf die Suche nach der Wahrheit über die gesundheitlichen Auswirkungen tierischer Ernährung, Korruption im Ernährungswesen, zweifelhafter Finanzierungsmodelle verschiedener Gesundheits- und Ernährungsorganisationen sowie die menschenverachtende profitgetriebene Ernährungs-, Pharma- und Medizinindustrie.

 

In zahlreichen Interviews konfrontieren sie Vertreter amerikanischer Lebensmittelkonzerne und Gesundheitsorganisationen mit unbequemen Fakten und Fragen: Warum wollen uns Konzerne anscheinend systematisch krank machen – und wieso unternimmt niemand was dagegen?

what the health
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In seinem letzten Film Cowspiracy befasste sich Kip Andersen mit den Machenschaften der industriellen Viehzucht. Er versteht nicht, dass auf den Webseiten von Greenpeace, Sierra Club, Rainforest Action Network und dem WWF keine Informationen darüber zu finden sind. Falls ihr ihn noch nicht kennt, solltet ihr ihn euch unbedingt ansehen!

Herzerkrankungen, Diabetes und Krebs in der Familie

Kip Andersen erzählt, dass es in seiner Familiengeschichte Herzerkrankungen, Diabetes und Krebs gab. Sein Vater bekam seinen ersten Herzbypass mit 49 und seinen zweiten mit 50. Sein Großvater starb früh an den Folgen von Diabetes und seine anderen Großeltern an Krebs. Deshalb wurde er zum Hypochonder und die Startseite seines Browsers war ein Online Symptom Checker. Schon als Teenager nahm er Vitamine ein, las Gesundheitsbücher und beschäftigte sich mit seinem Körper. Er hielt sich an die Empfehlungen der Gesundheitsorganisationen, trieb Sport, rauchte nicht, schlief genug, vermied Stress und aß das, was er für gesund hielt.

Keegan Kuhn und Kip Andersen. Foto: polyband
Keegan Kuhn und Kip Andersen. Foto: polyband

Salami und Asbest sind genauso krebserregend

Doch eines schönen Tages brach seine heile Welt zusammen als die Weltgesundheitsorganisation bekannt gab, dass verarbeitetes Fleisch wie Salami, Hot Dogs und Speck zusammen mit Asbest, Plutonium und Zigaretten in der Klasse 1 der krebserzeugenden Schadstoffe einsortiert werden muss. Verarbeitetes Fleisch zu essen, kann das Krebsrisiko um 18 Prozent erhöhen und das schon bei 50 Gramm am Tag.

Er war entsetzt, als er herausfand, dass viele dieser Studien teilweise schon 50 Jahre alt waren und es nicht in der Öffentlichkeit bekannt war. Er war damit aufgewachsen und hatte als Kind Wurst gegessen. Warum hatte die amerikanische Krebsgesellschaft nicht davor gewarnt?

Kip guckt sich die Websites der Gesundheitsorganisationen wie die American Diabetes Association, American Cancer Society oder die American Heart Association an und ist fassungslos, als er feststellt, dass sie alle tierische Lebensmittel sogar empfehlen, statt vor ihnen zu warnen! Interviewtermine werden kurzfristig wieder abgesagt, als bekannt wird, dass sich das Interview um den Zusammenhang von Ernährung und Krebs drehen soll.

Kinder leiden an Arterienverstopfung, Übergewicht & Diabetes

Zivilisationskrankheiten wie Adipositas, Diabetes, Bluthochdruck und Krebs breiten sich in der westlichen Wohlstandsgesellschaft epidemieartig aus – weltweit leiden etwa 350 Millionen Menschen an der Zuckerkrankheit. Ein Zehntel der gesamten Gesundheitskosten werden für die Behandlung von Diabetes ausgegeben. Krank macht eine Mischung aus genetischer Veranlagung, Umweltfaktoren, dem individuellen Lebensstil und vor allem auch der Ernährung. In den USA haben bereits 10-Jährige Arterienverstopfung, zwei Drittel aller Erwachsenen sind entweder übergewichtig oder gar fettleibig und in den nächsten 25 Jahren wird etwa jeder dritte Amerikaner an Diabetes erkranken.

Da ist zum Beispiel Michael Abdalla, 69 Jahre alt und seit 10 Jahren an Diabetes erkrankt. Vor acht Jahren wurden ihm zwei Stents gesetzt. Jeder Arzt verschreibt ihm ein Medikament und so nimmt er täglich zig Tabletten. Regierungen und Medien machen fast ausschließlich Zucker und mangelnde Bewegung verantwortlich für Diabetes. Kip besucht den bekannten Mediziner Neal Barnard und spricht mit ihm über den Zusammenhang von Zucker und Diabetes.

Ich hörte mir seine Vorträge im letzten Jahr auf der VegMed in Berlin an und schrieb über seinen Vortrag im Blog. Dort sprach er über die Arbeit in seiner Klinik, in der er Menschen, die an Diabetes erkrankt sind, mit Hilfe einer fettarmen veganen Ernährung teilweise sogar komplett wieder heilt.

Zucker ist nicht schuld an Diabetes!

Dabei ist es genau umgekehrt: Eine große Studie mit 500.000 Probanden hat gezeigt, je mehr Kohlenhydrate die Menschen aßen, desto geringer war die Anfälligkeit für Diabetes. Zucker ist nicht verantwortlich für Diabetes, sondern das mit ihm zusammen konsumierte Fett. Der Irrglaube mit Zucker als Auslöser, hat den Fokus von den wahren Schuldigen genommen: den tierischen Bestandteilen in der Ernährung. Wenn Kinder Diabetes bekommen, ist ihr Leben durchschnittlich 19 Jahre kürzer als das ihrer Altersgenossen.

Er misstraute jedoch zuerst den Aussagen der Ärzte und recherchierte weiter. Neun Studien besagten, dass nur eine Portion verarbeitetes Fleisch am Tag, das Risiko für Diabetes um 51 Prozent erhöht. Keine der Gesundheitsorganisationen schrieb darüber auf ihrer Website!

Amy Resnic, 51 Jahre alt, war vor kurzem beim Arzt wegen einer Asthmaerkrankung. Er fand heraus, dass ihr Risiko, innerhalb der nächsten 30 Tage einen Herzinfarkt zu bekommen, sehr hoch ist. Auch sie nahm täglich einen großen Cocktail an verschiedenen Medikamenten. Zusätzlich benutzt sie eine Atemmaske, da ihr Asthma so schlimm ist.

Besonders fatal ist für Ärzte wie Barnard die Tatsache, dass viele Menschen glauben, Fisch und Huhn seien gesünder als rotes Fleisch. Dabei ist Geflügel sogar noch ungesünder, da sich beim Erhitzen krebserregende Stoffe bilden können. Huhn hat fast genauso viel Cholesterin wie Rindfleisch und Eier. Kip fand eine Studie, die herausfand, dass ein Ei am Tag genauso schädlich sein konnte wie fünf Zigaretten.

Als in der Bevölkerung bekannt wurde, dass Milch und Eier nicht gesund sind, finanzierte die Industrie Studien, die das Gegenteil bewiesen. Menschen in den Industrienationen nehmen 93 Prozent der Dioxine durch Fleisch und Milch auf und 80 Prozent der in den USA hergestellten Antibiotika werden von der Pharmaindustrie an Nutzierhaltungsbetriebe verkauft. 88% der Schweinekoteletts waren mit Fäkalkeimen belastet, 90 Prozent des Rinderhacks und 95 Prozent der Hühnerbrüste. Eiterbeulen werden nur kurz angestochen und der Eiter spritzt raus.

Die Fleisch- und Milchindustrie sponsert Gesundheitsorganisationen

Dann recherchiert er, woher die Gesundheitsorganisationen wie die American Diabetes Association, American Cancer Society oder die American Heart Association ihre Spenden erhalten. Na? Genau! Von Fleisch- und Milchwarenherstellern sowie Fastfood-Produzenten erhalten sie Millionen-Dollar-Sponsorenbeträge. Kip Andersen: „Das ist ja, als ob die Gesellschaft zum Kampf gegen Lungenkrebs von der Tabakindustrie gesponsert werden würde…“. Übrigens gibt die Pharmaindustrie mehr Geld für Lobbyarbeit aus als jede andere Branche …

Fazit: What The Health verdeutlicht, dass man sich schon wegen seiner eigenen Gesundheit von einer Ernährung mit tierischen Bestandteilen lösen sollte. Ganz abgesehen von Massentierhaltung und Tierversuchen, gigantischer Tierfutterproduktion und die dadurch voranschreitende Umweltzerstörung. Übrigens haben Michael und Amy ihre Ernährung während der Dreharbeiten auf vegan umgestellt und konnten schon nach wenigen Wochen fast alle Medikamente absetzen und ihr Gesundheitszustand verbesserte sich sehr. Auch Kip Andersen lebt inzwischen vegan 😉

Hier habe ich euch noch einige Fakten zu What the Health zusammen gefasst:

  • Die Weltgesundheitsorganisation stuft Speck und Würste als genauso krebserregend ein wie Plutonium und Asbest.
  • 50 Gramm verarbeitetes Fleisch am Tag erhöhen das Risiko an Dickdarmkrebs zu erkranken um 18 Prozent.
  • Mehr als 17 Millionen Menschen sterben jährlich an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Damit stehen Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf der Liste der weltweiten Todesursachen ganz oben. Es bedeutet auch, dass die Anzahl aller Menschen, die an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben, so hoch ist, als würden an jedem Tag des Jahres jede Stunde vier Jumbo-Jets voller Menschen abstürzen.
  • Auch Demenz wird mit Fleischkonsum in Verbindung gebracht.
  • Der Hauptgrund für ernährungsbedingtes Cholesterin in den USA ist Geflügel.
  • Lachs und Buntbarsch enthalten mehr Cholesterin als ein Schweinekotelett.
  • Die meisten Menschen weltweit sind mehr oder weniger laktoseintolerant.
  • Die Länder mit dem höchsten Milchkonsum sind auch die mit den meisten Fällen von Osteoporose.
  • Milchprodukte können das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken um 34 Prozent erhöhen.
  • Die Pharmariesen verkaufen 80 Prozent aller in den USA hergestellten Antibiotika an die tierische Landwirtschaft.
  • Alleine die 10 Millionen Schweine in North Carolina produzieren mehr Abwässer als 100.000.000 Menschen.
  • Häufig finden sich in Fleisch Fäkalien, und auch Eiter wird oft in Milch und Milchprodukten entdeckt.
  • Herzkrankheiten kann man mit einer pflanzlichen Ernährung tatsächlich aufhalten und umkehren.

Mehr Informationen

Film What the Health (Werbung)
Website
VegMed 2016 – Dr. Neal Barnard: Vegane Ernährung kann Diabetes Typ-2 heilen!
Manuela Gauck: „Vegane Ernährung heilte den Diabetes meines Mannes!“
Rezension: Cowspiracy – Das Geheimnis Der Nachhaltigkeit
Die Fakten zum Film Cowspiracy – Das Geheimnis Der Nachhaltigkeit

1 Kommentar zu „Fakten zum Film What the Health: Wie ungesund sind Fleisch & Fisch?“

  1. Die Überschrift lautet zwar “Fakten zum Film” – hätte aber eher lautet müssen: “Fakten AUS dem Film”.
    Es werden lediglich “Fakten” zitiert, aber nicht kritisch beleuchtet, das fehlt mir leider.

    Das übermäßiger Fleischkonsum das Risiko für bestimmte Krebsarten steigern kann ist schon richtig – jedoch definiert die Einordnung in Gruppe 1 lediglich, wie sicher der Zusammenhang ist – nicht wie hoch das krebserregende Potenzial ist.
    Verarbeitetes Fleisch ist keineswegs genauso krebserregend wie Tabak oder Plutonium.

    Auch der einseitige Umgang mit Studien im Film ist sehr schade. Es werden ausschließlich Studien angeführt, welche die Thesen des Films unterstützen – kritischer Umgang mit Tendenzen, Trends und Korrelationen sieht leider anders aus.

    Nichtsdestotrotz eine sehenswerte Doku, die den Zuschauer zumindest dazu anregen sollte, sich ausgiebiger mit den eigenen Ernährungsgewohnheiten auseinander zu setzen.

    Liebe Grüße
    eine Veganerin

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