Mit wenig Geld unverpackt, regional und saisonal vegan ernähren

Mit wenig Geld unverpackt, regional und saisonal vegan ernähren – ist das überhaupt noch möglich heutzutage? Na gut, unverpackt ist noch eine Herausforderung, gerade bei frischem Grün wie Spinat und Salat. Aber mit ein paar Tricks kann man sich auch mit wenig Geld sogar weitgehend mit Produkten aus biologischem Anbau ernähren.

Ich verfolge dieses System seit etwa einem Jahr und will euch hier meine Tricks verraten.

Biohöfe liefern versandkostenfrei

Bestimmte Lebensmittel wie Sojabohnen, Buchweizen, Hirse, Polenta, Dinkel und viele andere Grundnahrungsmittel braucht man das ganze Jahr über – warum dann nicht einfach einmal im Jahr in großen Mengen bestellen? Ich bestelle mir diese beispielsweise beim Biohof Lex in Bayern, die liefern ab 70€ Bestellwert sogar versandkostenfrei. Um diesen Wert zu erreichen, bestelle ich mir dann meistens noch ein paar teurere Leckereien wie Nudeln, Maronimehl oder Ähnliches 😉 Vergleicht man die Grundpreise der Produkte mit den kleinen Packungen im Supermarkt oder Bioladen, spare ich eindeutig viel Geld.

Saisonale Produkte verwenden

Wann sind die Erdbeeren am günstigsten? Klar, Ende Juni, wenn die meisten Leute schon keine mehr sehen können 😉 Früher kochte Oma dann Erdbeermarmelade für den Winter ein. Ich mache das zwar nicht aber ich esse seit einem Jahr wirklich nur noch die Produkte, die gerade in Deutschland Saison haben, oder zumindest in Europa. Das heißt, dass ich im Winter vorwiegend Kohl, Kartoffeln, Äpfel, Birnen, Orangen, Feldsalat, Chicorée usw. esse und bewusst auf Tomaten, Gurken, Paprika, Auberginen und Zucchini verzichte. Im Sommer esse ich diese dann und verzichte auf die Produkte, die ich im Winter esse. So habe ich dann in der jeweiligen Jahreszeit auch Appetit auf die saisonalen Produkte und sie hängen mir nicht irgendwann zum Hals raus. Gerade im letzten Winter habe ich Kohl für mich entdeckt – schmeckt köstlich, ist sehr günstig und voller Vitamine!

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Weitere Vorteile für regionale saisonale Lebensmittel sind unter anderem der hervorragende Geschmack, weil die Pflanzen hier ausreifen können und erntefrisch verkauft werden. Dadurch sind die Lebensmittel vitalstoffreich und gesund und oft sogar günstiger als Importware. Man beißt also nicht in einen Apfel aus Neuseeland, sondern von der Streuobstwiese nebenan. Nicht zuletzt stärkt man so die lokale Wirtschaft und sorgt für den Erhalt von Arbeitsplätzen.

Biokiste aus der Region

Seit ein paar Monaten bekomme ich einmal in der Woche eine Biokiste aus der Nähe von Osnabrück, von den Gemüsegärtnern. Das Gemüse und Obst ist sehr lecker und man merkt den Unterschied zu den Lebensmitteln aus dem Supermarkt schon deutlich. Mich kostet diese 28 €, da ab diesem Wert die Lieferkosten entfallen. Je nachdem ob ich Besuch habe oder alleine bin, reicht die Kiste etwa für die halbe Woche. Die paar Produkte, wie beispielsweise Salat, die mir noch fehlen, kaufe ich dann im Supermarkt ein. Die Biokiste kommt weitgehend ohne Plastik aus, nur der Salat ist eingepackt. Eine Übersicht bietet Oekokiste.de.

Gute Quellen sind auch Wochenmärkte, Hofläden, Bauernhöfe, Verkaufsstände mit Selbstbedienung, Erdbeerplantagen zum Selberpflücken und so weiter. Die Website von Einkaufen auf dem Bauernhof hilft bei der Suche.

Bei Freunden im Garten pflücken

Viele Freunde von uns haben einen Garten mit Obstbäumen und kommen mit dem Pflücken und Aufessen kaum hinterher. Meistens freuen sie sich, wenn man am Wochenende mit großen Tüten und Eimern kommt und die Köstlichkeiten vom Baum holt. Aus Pflaumen kann man hervorragend Pflaumenmus kochen, es gibt zum Beispiel bei Chefkoch jede Menge einfache Rezepte. Für mein Pflaumenmus bekomme ich von meiner Familie inzwischen schon fast unmoralische Angebote 😉 Leider war bei uns im Frühjahr noch mal Frost während der Blüte und die Knospen sind verfroren. Jetzt hoffen wir auf das nächste Jahr – aber auch das gehört dazu.

Wer viel spazieren geht, kann auch kostenlos in der Natur pflücken. Auf der Webseite von Mundraub lässt sich einfach herausfinden, wo in der Nähe Obst, Nüsse oder Kräuter zu finden sind.

Urban Gardening-Projekte

Wer sich auch körperlich betätigen möchte, kann einen Acker pachten, bestellen und ernten. Dabei kümmert man sich eine Saison lang um eine Parzelle und darf die gesamte Ernte behalten. Unterstützung und Geräte kommen von einem landwirtschaftlichen Betrieb. Größere Anbieter von Selbsternteparzellen sind Ackerhelden, meine ernte und tegut… Saisongarten.

In großen Städten kann man sich an einem Urban Gardening-Projekt beteiligen. In solchen Gemeinschaftsgärten ist jeder eingeladen, mitzumachen. Nach getaner Arbeit freuen sich alle gemeinsam über die Ernte. Bei den Gartenpiraten findet ihr die wichtigsten urbanen Gärten Deutschlands.

Tofu und Joghurt selber machen

Wie man aus Sojabohnen und Wasser ganz einfach Sojamilch selber machen kann, hatte ich euch ja bereits im Blog erklärt. Aus der Milch mache ich entweder Tofu oder Joghurt. So spare ich sehr viel Geld und die Plastikverpackung, da ich kleine Gläschen für den Joghurt verwende.

Wäschenetze statt Plastiktüten

Um im Supermarkt nicht die kleinen Tütchen für Obst und Gemüse verwenden zu müssen, habe ich mir Wäschenetze gekauft, die ich einfach stattdessen verwende. Mittlerweile verkauft mein Edeka in der Gemüseabteilung auch solche Beutel. So spart man wieder etwas Plastik ein.

Ich hoffe, ich konnte euch einige Anregungen für einen gesunden, günstigen und leckeren Einkauf 🙂 Falls ihr noch weitere Tipps habt, schreibt sie mir gerne in die Kommentare!

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