Soja: Joghurt, Tofu und Milch selber machen

Joghurt, Tofu und Milch selber machen
Hier wird die Sojamilch abgekühlt und der Joghurt auf Zimmertemperatur gebracht.

Aus Soja kann man ganz einfach Joghurt, Tofu und Milch selber machen. Ich habe es selbst ausprobiert und esse seitdem nur noch selbst gemachten Joghurt. Er schmeckt etwas anders als der Naturjoghurt von Alpro, den ich sonst immer hatte, aber dafür besteht er nur aus Sojabohnen, Wasser und Joghurtkulturen – Natur pur eben! Meine Sojabohnen bestelle ich übrigens beim Biohof Lex in Bayern, dort werden sie auch angebaut und kein Regenwald abgeholzt. Ich bestelle dort immer eine große Menge Buchweizen, Hirse, Maisgrieß usw. Ab 70€ zahlt man keine Versandkosten.

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Joghurt, Tofu und Milch selber machen

Ich habe mir auch einen Sojamilchbereiter gekauft, das ist quasi ein Thermomix für Sparsame 😉 Man kann die Sojamilch auch mit einem Mixer wie dem Omniblend und einem Topf machen aber das ist mir zu aufwendig. Ich messe also meine Sojabohnen ab mit dem mitgelieferten kleinen Messbecher (etwa 72g), fülle sie in den Bereiter, gieße etwa einen Liter Wasser dazu und stelle das Programm für ganze Bohnen ein. Nach 25 Minuten etwa erhalte ich frische Sojamilch, die aber noch sehr heiß ist (etwa 85°C).

Für die Tofuherstellung ideal, für den Joghurt muss sie erst auf 40°C abkühlen. Das dauert je nach Außentemperatur schon mal länger als eine Stunde.

Sojamilch

In der Zeit kann man zum Beispiel einfach eine zweite Fuhre anstellen. Diese Milch muss man erst durch ein Sieb und ein Passiertuch filtern. Oder willst du die festen Stoffe im Kaffee haben? In der Zeit, in der der Joghurt abkühlt, läuft die Sojamilch durch das Tuch. Wenn die Milch etwas abgekühlt ist, nehme ich die vier Enden des Tuches in die Hand und presse den Rest von der Milch aus. Diese fülle ich dann in eine saubere Flasche um und stelle sie in den Kühlschrank. Wie lange sie dort haltbar ist, kann ich noch nicht sagen.

Die festen Bestandteile, die übrig bleiben, nennt man übrigens Okara und es lassen sich daraus sehr leckere Gerichte herstellen. Man kann Okara gut Brot, Kuchen oder Nudelsoßen hinzufügen. Dadurch erhöht sich der Eiweißanteil und man wird schneller satt 😉

Sojajoghurt

Beim ersten Mal Joghurt herstellen habe ich einfach ein altes Bratenthermometer aus Omnizeiten in die Milch gehängt und gewartet, bis die Temperatur auf 40 °C abgekühlt war. Anschließend rührte ich ein Päckchen Joghurtkulturen Natur (Werbung) mit einem Schneebesen in die Milch und verteilte die Flüssigkeit anschließend auf kleine Gläschen, die in meinen Joghurtbereiter (Werbung) passen. Ich habe Gläser von Weck (Werbung) mit Deckel in 220 ml Größe. Man kann auch die mitgelieferten vom Joghurtbereiter verwenden aber dort passt weniger rein (à 150 ml). Wenn die Gläschen in der Spülmaschine waren, sind sie meist sauber genug und müssen nicht extra mit heißem Wasser desinfiziert werden. Zumal man dann auch wieder warten müsste, bis sie abgekühlt sind, damit die Kulturen nicht kaputt gehen.

Ganz wichtig bei der Joghurtherstellung ist, dass der Bereiter keinerlei Erschütterungen ausgeliefert ist. Bei mir steht das Gerät deshalb im Schlafzimmer im Regal, da ich dort tagsüber nie bin. Ich lasse den Joghurt 18 h reifen, dann wird er zwar nicht wirklich fest aber er bekommt eine schöne Säure. Ich habe noch nicht probiert, irgendwelche Zutaten wie Zucker oder Gewürze hinzuzufügen. Am nächsten Morgen ist der Joghurt fertig und kommt in den Kühlschrank mit dem Deckel drauf. Im Bereiter stehen sie ohne Deckel. Ich weiß nicht, ob es auch ohne Bereiter geht, ich weiß nur, dass Joghurt für die Reifung eine konstante Temperatur von 43 bis 45 °C braucht.

Beim nächsten Mal Joghurt machen verwende ich einfach ein Glas Joghurt aus der vorhergehenden Produktion und impfe damit die neue Milch. So hält eine Packung Kulturen etwa ein Jahr. Ich nehme das Glas zu dem Zeitpunkt aus dem Kühlschrank, wenn die Milch fertig ist und abkühlen muss.

Tofu

Ein bis zwei Liter Sojamilch herstellen und gleich nach dem Fertigstellen in einen Topf schütten. Mit dem Thermometer die Temperatur prüfen, es sollten etwa 80 °C sein. Ich verwende als Fermentationsprodukt Nigari, man kann auch Bittersalz oder Zitronensaft verwenden. Auf zwei Liter braucht man acht Gramm Nigari, welches in ein wenig lauwarmem Wasser aufgelöst wird. Wenn die Sojamilch die gewünschte Temperatur erreicht hat, Nigari einrühren. Aber am besten nur ein bis zweimal kurz umrühren, denn die Molke trennt sich meistens relativ schnell von den festen Bestandteilen. Ansonsten den Topf vom Herd nehmen und etwa 10 Minuten stehen lassen oder mehr Nigari hinzufügen.

Tofu selber machenNun eine Schüssel nehmen, ein Sieb drüber hängen, ein Passiertuch aus Leinen beispielsweise drüber hängen und die Flüssigkeit vorsichtig hineingießen und abtropfen lassen. Anschließend mit den Händen auspressen und wer will kann das Tuch in eine Tofupresse füllen und einige Stunden mit Steinen oder Büchern beschwert, pressen. Ich habe den Tofu gleich für eine Bolognesesoße verwendet.

Wollt ihr den Tofu aufbewahren, so schneidet ihn entweder klein oder lasst ihn im Stück, füllt ihn in ein Gefäß und bedeckt den Tofu mit Wasser, welches ihr täglich wechseln müsst. Spätestens nach drei Tagen verbrauchen.

Buttermilch

Wenn ihr Sojamilch mit einem Schuss Zitronensaft mischt, habt ihr Buttermilch 🙂


Mehr Informationen

Nigari Flocken

5 Kommentare zu „Soja: Joghurt, Tofu und Milch selber machen“

  1. Ulla Rissmann-Telle

    Hallo,
    ich habe lange und viel ausprobiert, habe Sojabohnen von Lex und auch welche aus Österreich gekauft, verschiedene Verfahren probiert, Sojabohnen (über Nacht) eingeweicht (Einweichwasser mal weggegossen, mal nicht) (Sojabohnen mal abgespült, mal nicht), im Mixer gemixt, gekocht (20 – 40 Minuten, dabei umgerührt), geseiht / wechselweise erst geseiht, dann gekocht, das Ergebnis war jedes Mal eine so bittere Sojamilch, dass ich sie untrinkbar fand. Auch das Hocherhitzen der geweichten Sojabohnen im Backofen auf 150° (im geschlossenen Gefäß, damit die Feuchtigkeit nicht entweicht) für die Dauer von 30 Minuten war nicht zielführend. – Einen Sojamilch-Maker habe ich mir bislang nicht gekauft, weil ich 200 € riskant finde (Was mache ich, wenn das Ergebnis wieder so bitter ist?)

    Ich bin da ziemlich ratlos und mache mir seit geraumer Zeit wieder Milch aus Haselnüssen oder Mandeln.
    Ich schreibe dies aber hier, weil ich immer noch auf DEN zielführenden Hinweis hoffe. Vielleicht kommt er ja von Ihnen?
    Liebe Grüße
    Ulla

    1. Moin Ulla,

      ich kann dich gut verstehen. Ich habe auch erst die Sojabohnen gemixt und dann gekocht. War alles sehr aufwändig und irgendwie nicht so richtig erfreulich geschmacklich. Mein Sojamilchbereiter hat 50€ gekostet bei Pearl. Er ist ok, zwar kein Hightechgerät aber er tut was er soll. Ist aber offenbar nicht mehr lieferbar, hatte ich wohl Glück. In dem Bereiter werden die Bohnen ohne Einweichen erst gemixt und dann gekocht. Nach etwa 20 Minuten ist die Sojamilch fertig und man muss sie nur noch durch ein Sieb abgießen.

      Mir schmeckt die Milch ganz gut, wobei ich sagen muss, dass ich derzeit Strohwitwe bin und deshalb wieder die von Alpro verwende, da sich selber machen einfach nicht lohnt.

      Den ultimativen Tipp habe ich deshalb leider nicht, tut mir leid.

      Liebe Grüße,

      Katrin

      1. Ich habe mir ebenso einen Sojamilchbereiter geholt, aber gebraucht bei Ebay und den kriegt man dann oft für ein Drittel des Originalpreises. Also zwischen 50-70 EUR. Tatsache ist, dass solche Bereiter oft wenig benutzt wurden, da der Käufer anfangs begeistert war und dann die Begeisterung schnell nachliess. Diese Geräte für zw. 200-250 EUR sind für eine lange Nutzung ausgelegt und ziemlich robust. Da meins gerade mal insgesamt 20x benutzt wurde ist das gar nichts. Umsomehr ist es bei mir quasi täglich im Einsatz, da mir das Pürieren und Aufkochen auch zu zeitaufwendig war. Sojamilch, Lupinenmilch sind ohne Aufsicht und ohne Okara, dass am Topfboden anpappt im Nu fertig und ich kann die 30 Min. anderweitig nutzen.

        Aber Joghurt will einfach nicht so richtig. Ich teste gerade den stromlosen Bereiter von My.Yo mit unterschiedlichsten Joghurtkulturen . Einen Sojajoghurt zu nehmen als Starter ist keine Option für mich. Also mit Lupinenmilch geht es definitiv nicht so einfach, das war auch nach 24 Std. immer noch flüßig, obwohl es schon eine gewisse Säure angenommen hat.

        Jetzt gerade habe ich noch mal konzentriertere Sojamilch verwendet und neue Joghurt-Kulturen. Schauen wir mal, obs diesmal was wird.

      2. Moin Richard, ich habe von einer Freundin gehört, dass Xanthan wohl den Joghurt sogar stichfest macht. Sie hat es allerdings mit Sojamilch gemacht. Xanthan ist rein natürlich und vegan. Vielleicht ist das eine Option für dich?

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